Der LK Mathematik beschäftigte sich mit der Programmierung von Navigationssystemen. Hier erarbeiteten die Schüler*innen in einer ersten Doppelstunde Kriterien, die man bei der Programmierung beachten muss. Mathematisch gesehen geht es dabei um das Problemlösen in der Graphentheorie. Die Aufgaben waren eng an der Erlebniswelt der Jugendlichen orientiert. So sollten sie in einer kurzen Übung einen Graphen nutzen, um einen Plan für ihre Freizeitgestaltung nach der Schule zu entwerfen. In einem nächsten Schritt wurde der „optimale“ Weg durch Bad Laasphe von Ejot über das Ristorante da Michele bis zum Aldi geplant, um Austauschschüler*innen die Stadt zeigen zu können. Der Mathematik-LK war begeistert. Niklas Schneider betont: „Man hat da ein Thema behandelt, was so in der Schule nicht vorkommt. Es war sehr interessant, so einen Algorithmus kennenzulernen und zu sehen, womit man sich im Studium auseinandersetzt.“ Aus Sina Schäfer fand es „spannend zu erfahren, wie Navigationssysteme funktionieren“.
In der zweiten Doppelstunde ging es um das sog. „Königsberger Brückenproblem“. In der alten preußischen Stadt Königsberg (heute Kaliningrad) war der dortige Fluss von sieben Brücken überspannt. Das zentrale Rätsel lautete: „Ist es möglich, durch die Stadt zu gehen, dabei jede Brücke genau einmal zu überqueren und zum Ausgangspunkt zurückzukommen?“
Der Mathematiker Leonard Euler konnte dieses Rätsel im Jahre 1736 lösen und gab damit den Anstoß zur Entstehung der Graphentheorie. Die Schüler*innen des GSW setzten ihren ganzen Ehrgeiz daran, auf Eulers Spuren zu wandeln. Am Ende waren alle zufrieden und Benedikt Wille hoffte „für die nächsten Kurse, dass dieses Projekt wiederholt wird“.
In den Klassen 6 wurde an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit jeweils vier Unterrichtsstunden untersucht, wie Schüler*innen im Umgang mit dem Recheninstrument „Zahlenschieber“ ihre mathematischen Kompetenzen entwickeln und entfalten können. Hier wurde der Unterricht ganz anders gestaltet, als die Kinder es bislang kannten, denn spannende Phasen der Gruppenarbeit und besondere Gesprächssituationen wurden mittels Handykamera und Stativen zu Forschungszwecken videographiert. Betreut wurden die beiden Klassen von Amelie Vogler, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin und zwei studentischen Hilfskräften. Selbstverständlich wurden im Vorfeld die Eltern um ihr Einverständnis gebeten, da die sowohl schriftlich als auch mit Ton und Bild erhobenen Daten anonymisiert ausgewertet und anschließend zu Forschungszwecken genutzt werden sollen.